5. Clingner Traditionsgespannfahren

Clingen 13.06.2015

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Pünktlich zum 5. Traditionsgespannfahren begann es zu regnen.
Organisator, Bürgermeister und auch Landwirt, Harald Keitel, den Regen brauch wir, aber warum genau jetzt, sagte er.

Gerade waren Pferd und Wagen bis aufs letzte geputzt, da platzte es los. Schnell fuhren alle acht historischen Gespanne wieder in die Lagerhalle auf dem Landwirtschaftsbetrieb.
Die mitfahrenden Frauen hatten sich in historischer Kleidung herausgeputzt und schützten sich beim Laufen über den Hof mit Regenschirmen. Die Pferde scheuten, weil sie das nicht kannten.
War der Schirm wieder eingerollt, kehrt auch wieder Ruhe bei ihnen ein.
Herr Keitel sagte, dass die Pferde sehr genau darauf reagieren was in ihrer Umgebung geschieht und eben bunte Schirme waren ihnen fremd.
Mit einer guten halben Stunde Verspätung und bei noch leichtem Regen starte man.
In Clingen trappelte es gehörig in den engen Straßen ehe es weiter über den Bahnhof nach Greußen ging. Dann auf der B4 war ein Mega-Stau angesagt.
Wie zu Zeiten der rollenden Demonstrationen ging es in Richtung Sondershausen kaum vorwärts.
Dutzende Fahrzeuge mussten sich über die gesamte Linden- und Nordhäuser Straße, das sind ein guter Kilometer, bis zum Ortsausgang gedulden und im Schritt fahren.
Genervt überholten Fahrer gefährlich forsch die Gespanne und gaben mit Vollgas sich zu erkennen, wir sind die stärkeren!!
Ein großer LKW schob sich bis auf nur drei Meter hinter eine Kutsche und dröhnte mit dem Motor.
Nur gut das die Pferde dieses Verhalten tolerieren und nicht nervös werden.
Am Ortsausgang ging es dann auf dem Marktweg nach Obertopfstedt gemütlich weiter.
Über einen weiten Bogen führte der Weg weiter nach Niedertopfstedt.
Hier war ein langer Hohlweg mit beidseitigen Kirschbäumen zu durchfahren

 

5. Traditionsgespannfahren 13.06.2015

5. Traditionsgespannfahren 13.06.2015 Fotos: P.Georgi

Die Kutscher und Mitfahrer fühlten sich wie im Himmel ohne jegliche Störung der heutigen Zivilisation.
Dann öffnete sich die Landschaft wieder und über weitläufige Feldwege trabten sie Richtung Grüningen.
Traditionell ging es zum Barocken Schloss von 1772 hoch und vor der Haupttreppe gab es einen Fototermin.
Dann war es wieder spannend zu erleben, wie die Kutscher ihre Gespanne durch den historischen Torbogen lenkten um auf dem Schlosshof zu wenden.
Viele Bewohner aus dem Pflegeheim am Schlosspark der Novalis-Diakonie waren draußen auf Bänken und Stühlen und beklatschten die Gespanne mit ihren Fahrgästen.
Nachfolgend wurde es noch einmal eng, um vom Hauptweg in den Park einzubiegen.
Das Einhorngespann, ein Vorderpferd und zwei Stangenpferde, von Peter Thiedmann aus Urbach, verlangte in den engen Kurven schon viel fahrerisches Können.
Im weitläufigen Park wurden alle mit klassischer Musik von Dr. Lustermann aus Wasserthaleben begrüßt.
Der Feuerwehrverein Clingen sorgte für die Versorgung der Bürger und Gäste.

Der Deutsche Falknerorden Thüringen hatte einige Falken mit, aber wegen der enormen Schwüle war eine Vorführung nicht möglich.
So beschränkten sich die Besucher auf das Bestaunen der Gespanne, die von  Frau Brigit Dammer ausführlich erklärt wurden.
Die weiteste Anreise hatte das Gespann, Vater und Sohn Mantz, aus Osterode.
Ihnen hatte es besonderen Spaß gemacht mit ihrer Sociable, Kutsche mit Verdeck über der Gästebank, einmal durch die hiesigen weitläufigen Felder zu fahren.
Die Friesen von Frank Pertersen aus Oberspier waren ein Hingucker hier im Park. D
a Kutschpferde, wenn sie angeschirrt sind, laufen wollen, schabten viele jetzt im Park mit den Vorderläufen im Gras.
Zu deren Entspannung fuhren dann die Kutscher auf dem Parkgelände kreuz und quer, was wiederum ein herrliches Bild abgab.
Nachdem alle sich gestärkt haben ging es zum Hängsberg, über die zurzeit gesperrte B4, weiter nach Greußen und zurück nach Clingen.
In diesem Jahr stand das Fahren durch die Felder im Vordergrund und so wurde auf einen Parcours mit Wertungslauf verzichtet.

  

(PG)


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