20. Heimat-Ernte-und Dreschfest  2015

Obertopfstedt 6.-9.08.2015

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Jeder Bürger sucht den Schatten und in Obertopfstedt brennt die Sonne auf den Festumzug am Freitag.
Lieber vom Schwitzen nass, als vom Regen-  so etwa tröstete man sich bei über 35°C im Schatten und bei Windstille.

Was will man schon zeigen.
Es gibt überall Festumzüge, nur eben in Obertopfstedt etwas anders.
Das halbe Dorf ist im Umzug integriert-  34 nein, 36 nein, 38 Bilder sind es noch geworden.
Den Besuchern aus der Ferne, wird bäuerliches Brauchtum gezeigt.
Alle Häuser sind geschmückt.
Überall grüßen lebensgroße Strohpuppen in den Vorgärten.
Im Anschluss wurde traditionell der Festbaum gesetzt und der Abend klang mit einer Disco aus.
Der Stellplatz für die Traktoren füllte sich und auf den Flächen für die Wohnwagen wurde es eng.
74 davon sind aufzuzählen, gefolgt von 9 Zelten und Wohnmobilen.
Selbst auf der Pritsche zweier Multicars schliefen die Gäste bei den hochsommerlichen Temperaturen.
Bis zum Sonnenuntergang erfolgten die Rundflüge der AN2.

20. Heimat-, Ernte- und Dreschfest Obertopfstedt 06.08.2015

20. Heimat-, Ernte- und Dreschfest Obertopfstedt 6.-9.8.2015 Fotos: P.Georgi

Am Samstag erfolgte traditionell der Festeröffnung mit einem Zeltgottesdienst der von Frau Pfarrerin Theilemann gehalten wurde.
Sie ging besonders auf das Fest und den Gedanken der Heimat ein.
So wie Abraham auf die Wanderschaft gehen musste befinden wir uns auch unterwegs.
Wichtig ist, dass man sich dafür ausrüstet und sich mit netten Menschen umgibt.
So wie es hier auch ist, bei dem Fest.
Gleich im Anschluss ging das traditionelle Dreschen an der Vereinsmaschine los.
Zuvor wurde wieder mit der Flügelmaschine von 1895 das Stroh geschnitten und von Hand zu Garben gebunden.
Gezogen natürlich von einem Pferdegespann.
Dabei ist es ziemlich schwierig, dass die Pferde in der Spur bleiben und sich nicht von den vielen Besuchern ablenken lassen.
Den Frostschritt zeigten dann die Lanzfreunde aus Kutzleben mit einem Bindemäher (Baujahr 1935) von Konrad Hornschuch, wo das geschnittene Stroh dann gebunden auf das Feld viel.
Dann wurden Kartoffeln geschleudert.
Das heißt, sie werden aus dem Boden geworfen und wurden dann von den jungen Vereinsmitgliedern in die Drahtkörbe gelesen.
So wie es viele Besucher noch aus dem Kartoffelferien aus der Schule kannten.
Gezogen wird die Maschine von einem Pferde- und Kuhgespann, das Michael Böttcher aus Rottleben gehört.
Hierbei handelt es sich um ein Haflinger-Trakehnermix und Harzer Rotes Höhenvieh.
Beide sind sehr genügsam und haben schon in unzähligen Filmen in Mitteleuropa mitgewirkt, sagt Herr Böttcher.
Man muß ganz viel Kontakt zu den Tieren haben, wie sonst lassen sie sich ohne jegliche Scheu von den Besuchern über Stunden treicheln und anfassen.
Ich züchte nur heimische Tiere, so wie auch die Harzer Füchse, einer Hunderasse die genau zu den Kuhherden passt.

Die Landrätin, Antje Hochwind, beehrte das Fest und wurde vom Chef, Wolfgang Braune über das Gelände geführt.
Ich bin begeistert, das ist absolut überwältigend, was hier geboten wird.
Das hätte ich nicht erwartet.
Wie schaffen sie das nur, ja mit gut 84 aktiven Helfern aus dem Verein ist das nur möglich, sagte Braune.
Immer wieder staunte sie, so wie alle Besucher.
Höhepunkt war dann die Treckerparade.

Weit über 200 Fahrzeuge wurden von Herrn Braune kurz vorgestellt und machten sich auf den Rundkurs.
Wie im vorigen Jahr, fauchte der Kamas K700 über den Platz.
Die Wunderslebener Treckerschrauber Werk III gehören wie so viele schon zu den absoluten Stammgästen.
Mancher geplanter Kurzbesuch endete erst weit in der Nacht.
Zum Tanz spielte dann Atlantis auf und es wurde eine lange heiße Nacht.
Zwischendurch wurden von der Jugend und den Landfrauen, unterschiedliche Kurzstücke aus ihrem vielfältigen Programm der Faschingszeit aufgeführt.
Das große Zelt platzte förmlich vor Besuchern.
Ein Feuerwerk wurde gleichfalls geboten.
Selbst in der Nacht wurde die Strohburg von den Kindern erklommen und erst mit Tränen in den Augen ging es nach Hause.
Eine Hubbühne sorgte den ganzen Tag für luftige Ausblicke.
Am Sonntag gleich früh, war Ackerzeit.
Neben dem Flugplatz wurde wieder Furche an Furche gezogen.
Alle Arten von Zugmaschinen übten sich darin.
Hingucker war wieder das Kuh-Pferdegespann.
Mächtig hatten sie sich ins Zeug zu legen, um den einen Schar durch die harte, trockene Erde zu ziehen.
Mit der Spannung Kuh-Kuh muss Herr Böttcher noch üben, denn auch die Tiere müssen das Laufen an der Furche erlernen.

Mit den Turnierpferden der BSG Traktor Großbrüchter endeten offiziell die vielfältigen Vorführungen.
Nur bei den Rundflügen und Tandemabsprüngen mit dem größten einmotorigen Doppeldecker der Welt, der AN2 vom Geraer ostthüringer Fallschirmclub, ging es bis weit in den Nachmittag, da der Besucherstrom seit dem Donnerstag nicht enden wollte.


 

(PG)

 

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